Ursulinen Schwestern H.J.I.A.

 

Siostry Urszulanki, Masista wa Ursula, Ursuline Sisters, Soeurs Ursulines, Hermanas Ursulinas, Irmas Ursulinas, Ursulinen Schwestern, Ursuliinisisaret, Уршулянки

 

 

 

Julia Ursula Ledóchowska

 

Gründerin des Ordens der Ursulinen vom Herzen Jesu in Agonie

 

  

1865

Julia wird in Loosdorf bei Wien geboren, als zweite von sieben Kindern des Anton und der Josephine Salis-Zizers.

1883 

Die F   Familie Ledóchowski zieht um nach Lipnica Murowana, bei Krakau.

1886

Julia tretet ins Ursulinenkloster von Krakau ein, bekannt für seinen spirituellen Stellenwert, für die Arbeit im erzieherischen Bereich und die Unterrichtung der jungen Mädchen aus der Gegend sowie jener aus entfernteren Gebieten Galiziens und Russlands.

1907

Mit dem Segen von Papst Pius X und zwei Schwestern begibt sie sich nach St. Petersburg, wo sie die Führung des Mädcheninternats des polnischen Gymnasiums St. Katharina übernimmt.

1908

Die Schwesterngemeinschaft, die immer zahlreicher wird und im Untergrund lebt, wird ein unabhängiges Haus der Ursulinen in St. Petersburg, mit Mutter Ursula als Oberin. Im Noviziat, in grösster Heimlichkeit, bereiten sich die Schwestern aufs Leben vor.

1910

An der finnischen Bucht entsteht ein Haus für die Schwesterngemeinschaft und das Mädchengymnasium mit Internat, Orte wo die pädagogischen Ideen Mutter Ursulas umgesetzt werden.

1914

Der Kriegsbeginn hat die Ausweisung Mutter Ursulas aus Russland zur Folge. Sie setzt sich in Skandinavien nieder, zuerst in Stockholm (Schweden) und dann in Dänemark. Allmählich übersiedelt sie dorthin die Schwestern aus St. Petersburg, Stadt die unter den Kriegsfolgen sehr leidet. Mit diesen Schwestern organisiert sie eine Schule für junge skandinavische Mädchen.Sie arbeitet mit der dort ansässigen Kirche und unternimmt die Mitarbeit mit dem Komitée "Hilfe für die Kriegsopfer", das in der Schweiz gegründet wurde von Henryk Sienkiewicz.

1920

Die Ursulinengemeinschaft von St. Petersburg kehrt ins freie Polen zurück und setzt sich in Pniewy nieder, in der Nähe von Poznan. Wenig später erhält sie vom Heiligen Stuhl die Erlaubnis, sich umzuwandeln in die Kongregation der Ursulinen vom Herzen Jesu in Agonie (graue Ursulinen).

Vom alten Stamm entsteht ein neuer Zweig, der wünscht, die Spiritualität der Ursulinen zu leben sowie die Tradition der erzieherischen Arbeit und der Unterrichtung, als privilegiertes Instrument der Evangelisierung weiterzuführen, in einer sich wandelnden Zeit. Gleichzeitig aber auf der Suche sein nach geeigneten Formen für die neuen Bedürfnisse, vor allem für die der ärmeren Bevölkerungsschichten. Unter der Leitung Mutter Ursulas entwickelt sich die Kongregation aufs Schnellste. Es entstehen Gemeinschaften und Werke in Polen und Beschäftigungsplätze in der Missionsarbeit im östlichen Grenzgebiet des Landes. Seit 1928 ist die Kongregation in Italien anwesend. Im Jahre 1930 begleiten Ordensschwestern die jungen polnischen Frauen, die zwecks Arbeit nach Frankreich gehen und organisieren sich, um hier die ersten Gemeinschafen ins Leben zu rufen.

Die Mutter formt ihre Schwestern vor allem in der Liebe zu Gott, mit dem Wunsch, dass sie in Einfachheit und Demut leben. Gleichzeitig aber auch voll Opferwilligkeit und Kreativität sind für neue Beschäftigungsinitiativen für den Nächsten, speziell zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen. Sie empfindet folgendes als ein besonders glaubhaftes Zeugnis der Bindung zu Christus - das Lächeln, die Gemütsruhe, die Güte - und schreibt diesem Zeugnis einen grossen bekehrenden und erzieherischen Einfluss zu. Sie lehrt, dass die Heiligkeit jedem zugänglich ist, dass diese in einer Verpflichtung besteht, der Liebe für Gott und die Menschen in der Ausführung der alltäglichen Pflichten.

Sie selbst reist viel, besucht ihre Gemeinschaften und gibt Antwort auf neue Arbeitsvorschläge. Indem sie die enorme Rolle der Vereine schätzt, die nebst anderen Initiativen, die Katechese und die religiöse Erziehung unterstützen, verpflanzt sie ins polnische Gebiet den "Eucharistischen Kreuzzug" (heute" Eucharistische Jugendbewegung" genannt). Sie organisiert die Herausgabe von Zeitschriften für Kinder und Jugendliche, wofür sie die Artikel selbst verfasst. In ihrem verpflichtungsreichen Dasein findet sie Zeit, um Kinderbücher zu schreiben. Sie nimmt Anteil am religiösen, kulturellen und sozialen Leben des Landes, wofür sie hohe Anerkennungen seitens des Staates erhält.

Mutter Ursula braucht sich auf in der Liebe  für Jesus Christus und diese Liebe beansprucht  sie in all ihrem Tun. Sie liebt den Menschen, jeden Menschen, unabhängig von seinem religiösen Glauben, von seinen Überzeugungen, seiner Position.

1939

Als sie am 29. Mai in Rom stirbt, sagte man von ihr: "Es ist eine Heilige gestorben."

1983

Am 20. Juni in Poznan, spricht Johannes Paul II Mutter Ursula selig. Es ist dies die erste Seligsprechung, die in Polen verkündet wird.

1989

Der Leichnam der seligen Ursula, von der Verwesung bewahrt, wird von Rom nach Pniewy überbracht und in der Kapelle des Mutterhauses beigesetzt.

2002 

Der Kanonisierungsprozess endet mit der Aussprechung des Anerkennungsdekrets des letzten Wunders, erlangt durch die Fürsprache der Glückseligen Ursula.

2003

   18.05.03 Rom,

Der Orden zählt heute ungefähr 900 Schwestern und ist in folgenden 12 Ländern anwesend:

Polen

Italien (seit 1928)

Frankreich (seit 1930)

Kanada (seit 1965)

Argentinien (seit 1969)

Brasilien (seit 1971)

Finnland (seit 1976)

Deutschland (seit 1980)

Ukraine (seit 1989)

Tanzania (seit 1991)

Weissrussland (seit 1995)

Philippinen (seit 2002)  

Die Schwestern wünschen sich, den Weg des Evangeliums zu gehen und den Dienst am Menschen, besonders jenen, die ihn am meisten bedürfen, durch:

-         das Zeugnis des eigenen Lebens und die brüderliche Teilnahme in der Gemeinschaft.

-         die katechetische Aufgabe, die Erziehung und die Unterrichtung, die wohltätigen und missionarischen Werke.


Über uns

Wurzeln, Spiritualität, Apostolat

Die Gemeinschaft der Ursulinen vom Herzen Jesu im Todeskampf, auch graue Ursulinen genannt, ist einer der zahlreichen Zweige der ursulinischen Ordensfamilie, die im Jahr 1535 von der hl. Angela Merici ins Leben gerufen wurde. Sie wurde 1920 von der hl. Ursula Ledóchowska gegründet...

Die besondere Mission der Gemeinschaft in der Kirche ist das Verkünden von Christus, der Liebe seines Herzens – durch die Erziehung von Kindern und Jugendlichen, den Dienst für die bedürftigsten und am meisten vernachlässigten Brüder und Schwestern sowie andere Tätigkeiten, die der Evangelisierung der Welt dienen...

 

Erziehung und Unterricht sowie Hilfe für Bedürftige sind wichtigste Wirkungsfeld in allen Ländern, in denen wir leben.

Die Schwestern möchten den Weg des evangelischen Radikalismus und der Nächstenliebe durch das Beispiel des persönlichen Lebens und der schwesterlichen Kommunion in der Gemeinschaft gehen, durch das Wirken in der Katechese, der Erziehung, dem Unterricht, durch karitative und missionarische Tätigkeit.

Gegenwärtig zählt die Gemeinschaft ca. 800 Schwestern in fast 100 Häusern, in 14 Ländern, auf 5 Kontinenten: in Polen, in Italien, in Frankreich, in Deutschland, in Finnland, in der Ukraine, in Weißrussland und Russland; in Kanada, Argentinien, Brasilien und Bolivien; in Tansania und auf den Phillippinen.

In Deutschland sind die "grauen" Ursulinen in München tätig. Die Schwestern arbeiten für IN VIA, den Katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit.

Einen kleinen Einblick in unsere Arbeitet bietet dieser Film sowie der Artikel unten.